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„Überfahrt zur Atlantik Insel- Porto Santo“

Am 15.09.2020 10:30 Uhr Start in der Marina Oeiras Richtung Madeira. Die Sonne lacht. Die Laune ist super und die Vorfreude riesig. Das Land entfernt sich immer mehr. Die Segel sind gesetzt. Die Wellen sind recht hoch und irgendwie kommen Sie gefühlt von überall und unterschwellig die großen langgezogenen Wellen. Ich habe mich mit einen Scopaderm-Pflaster hinter dem Ohr gegen Seekrankheit ausgestattet und bin super happy da es zu helfen scheint. Ein wenig flau die ersten 2 Tage aber das ist besser als alles andere zuvor. Mia und Tim müssen sich am ersten Tag einmal übergeben. Sonst sind sie fit und machen super mit. Es gibt Nudelsalat mit Buletten, Kaninchen mit Sauce noch aus Deutschland, viele Knabbereien. Also für das leibliche Wohl ist gesorgt. Wir hören Hörbücher, Tim schaut den ein oder anderen Film, Mia wurschtelt in der Plicht herum. Gleich zu Beginn des Törns stellt Tobias fest, dass unser Mast getrimmt werden muss. Die Wanten sind ein wenig locker. Na das passt ja so mitten auf dem Atlantik. Kein Problem. Wird alles schnell behoben. Der reparierte Autopilot läuft super. Nach einem Check stellen wir fest, dass die Steuerketten vom Steuerrad und Autopilot locker sind. Also wird mal schnell auf dem Atlantik das Steuerrad demontiert die Steuersäule auseinander gebaut und die Steuerketten nachgespannt und das alles während der Fahrt während wir knapp 3m Wellen runtersurfen. Beim runtersurfen gibt es bei der Wellenhöhe auch immer ein nerviges knacken vom Ruder.  Nachdem wir festgestellt hatten woran es liegt wird auch das schnell behoben. Alles kein Thema. Das Schiff rollt und hat gut Bewegung. Alles was man irgendwo abstellt bedarf einer Antirutschmatte. Die Toilettengänge sind wohl überlegt. Das Ausgleichen, hoch und runter in den Niedergang oder die zarte Mia von A nach B getragen bedürfen echte Anstrengung. Der Wind ist teilweise stark und es muss gerefft werden oder er flacht ab und alles schlackert. Kurs anpassen damit es wieder läuft und auch die Welle noch einigermaßen angenehmer wird. Der Tag endet und es geht in die Nacht. Mia schläft seelenruhig in der Koje. Tim hat sich die Couch im Salon als Schlafplatz herausgesucht und ist happy. Tobias übernimmt Großteils die Nacht. Mir fällt es super schwer zu schlafen. Die Wellen und Geräuschpegel sind groß und die Bewegung des Schiffes flößen mir einfach großen Respekt ein. Es ist keine Angst. Die habe ich nicht. Dafür habe ich absolutes Vertrauen in Skipper und Boot. Aber verrückt ist es trotzdem auf diesem weiten großen Ozean. Beeindruckend sind in der Nacht die fluoreszierenden Algen um uns herum. Der Mond ist uns ein treuer Begleiter und leuchtet uns den Weg. Es ist wunderschön und beruhigend. Am Tag ist das Wasser sooooo blau wie es keine Farbpalette der Welt nachmalen könnte. Wir können uns gar nicht satt sehen. Delfine sieht nur Tobias in der ersten Nacht. Angelaktionen bleiben aus. Wir haben einfach keine Zeit klingt komisch ist aber so wenn Ihr denkt, dass man mit zwei Kindern auf derm Atlantik Zeit zum Chillen täuscht sich enorm. Die Segel müssen getrimmt werden Kurs und Wetter beobachten werden und dann sind noch unserer Kids. Wir haben es noch nicht mal geschafft ein Buch zu lesen, manchmal denken wir, dass wir zu Hause einfach mehr Zeit für alles haben. Jeden Tag um 12 Uhr ist Funkrunde mit den anderen Schiffen. Wir haben schon nach einen Tag alle einen enormen Abstand zueinander bekommen, weil jeder sein Törn fährt und unterschiedlich Geschwindigkeit macht. Wir erfahren auf 2 Booten wird mit akuter Seekrankheit gekämpft. Somit sind wir heilfroh wie gut es uns geht und wir gut vorankommen. Wir kochen und essen auch unter Deck. Am dritten Tag basteln Tim und ich sogar. Jetzt sind wir richtig drin. Hey es kann weiter gehen. Wir haben uns an alles ganz gut gewöhnt. Samstagabend erblicken wir „Land in Sicht“ ein verrücktes Gefühl. Dennoch haben wir noch 5 Stunden vor uns bis wir ankern können. Die Berge von Porto Santo beeindrucken schon im Dunkeln. Um 1 Uhr fällt der Anker vor dem langen Sandstrand. Es beginnt ein wenig Rätsel Raten wieviel Boote hier noch so liegen. Da man wirklich kaum etwas erkennen kann und wir zum Ankern ein nötigen Abstand zu andern Schiffen Brauchen. Die Marina hat nur ganz wenige Liegeplätze. Im Hafen kann man auch ankern aber die Lady Blue warnt uns schon vor, dass es recht eng ist. Das möchten wir im Dunkeln nicht riskieren. Dann nehmen wir das lieber ausgeschlafen am Morgen in Angriff. Allerdings ist hier so ein Atlantikschwell, dass unser Boot in der Nacht schaukelt als ob wir auf See sind. Egal wir sind es ja jetzt gewohnt. Wir sind super happy, hier so gut rüber gekommen zu sein und mega stolz auf die Kids die das so toll mitgemacht haben.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Bodo F.

    Klingt nach Abenteuer pur!
    Ihr seid klasse!
    Ich freue mich auf den nächsten Bericht. Bleibt gesund und munter.
    Und….Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!!
    LG
    Bodo und Family

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