Du betrachtest gerade „Lanzarote und die Entscheidung“

„Lanzarote und die Entscheidung“

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Segeln
  • Beitrags-Kommentare:3 Kommentare

Montag, 11.10.2021 verlassen wir schweren Herzens die bezaubernde Insel Madeira. So schön war es hier. In der Marina Quinta da Lorde haben wir uns richtig wohl gefühlt. Einziger Nachteil waren die starken Fallwinde, was ein Abendliches draußen sitzen unter Sternenhimmel leider nicht so gemütlich machte.

Nach dieser längeren Zeit am Land war unsere Freude auf das weite Meer groß. Alles gut vorbereitet starten wir bei besten Bedingungen. Geringe Welle, das tiefe Blau, Sonnenuntergänge, gutes Segeln und eine super Delfinen Show inbegriffen. Die Laune ist gut und wir freuen uns auf das neue Ziel.

Lanzarote wir kommen 😊

Im Vorfeld haben wir viel darüber gesprochen wie es weiter geht. Eigentlich war unsere Vorstellung einige kanarische Inseln anzulaufen. Allerdings ist es derzeit so überlaufen auf den Kanaren, dass man hier nur super schwer Liegeplätze bekommt. Die Marinas mit denen wir gesprochen hatten, haben uns gesagt das derzeit mehr als 80% Schiffe unterwegs sind als die Jahre zuvor. Was Corona und der Lockdown so bewirkt haben. Viele geschützte Ankerplätze gibt es nicht und auf Grund von schnell wechselndem Wetter mit starkem Wind, sowie der Schwell kann es auch unangenehmen werden. Wir schreiben die Marina Rubicon im Süden Lanzarote an. Eine 5 Sterne Marina mit sehr gutem Ruf. Wir haben großes Glück und Sie haben ein Platz für uns. Wir buchen 4 Wochen inkl. Anzahlung vorab. So lange waren wir bisher noch nirgendwo. Ohje hoffentlich wird das nicht langweilig. Wir haben einen festen Platz und das gibt uns Sicherheit.

Beim Einchecken sagen Sie uns wir haben einen der besten Liegeplätze. Was sollen wir sagen, Sie haben recht. Wir liegen am „Langzeitlieger“ Steg mit tollem Blick auf die kargen Berge und die Restaurants in der Ferne, welche am Abend immer ein schönes Musikprogramm bieten. Der Süßwasserpool ist 5 Minuten Fußweg entfernt. In den nächsten Tagen machen wir „Urlaub“ im Urlaub. Wir genießen den Pool. Tim lernt seine Angst vor dem Wasser abzulegen und stürzt sich ins Blau mit seinen Schwimmflügeln. Er lernt das schwimmen und ist über glücklich. Am Steg liegt mit uns die Platypus aus Deutschland. Langzeitsegler und super nett. Neben uns ein holländisches Paar mit super Deutsch Kenntnissen. Zur anderen Seite liegt ein spanischer Hochseeangler. Eines Tages kommen Sie von einem großen Wettbewerb zurück. Sie zeigen Ihre Trophäe, Videos von Ihrem Fang und Ihre super großen Angeln mit Ködern. So happy ist die spanische Crew. Wir sind live dabei. Ein weiteres Boot mit Anita und David aus England liegt am Steg. Sie verbringen 3 Monate hier auf Ihrem Motorboot. Jeden Tag machen wir ein Small Talk und Sie haben Freude an den Kids. Zunehmend fühlen wir uns heimisch und wollen gar nicht mehr weg. Die Temperaturen sind perfekt. 25 bis 29 Grad Sonne / Wolke. Oft sitzen wir am Abend in der Plicht und lauschen dem Leben an Land. Unsere Maupiti regt sich kein bisschen. Fast als ob wir an Land sind. So gut ist der Liegeplatz. Wir erleben Zeit und nette Abende mit der Lady Blue und Ihren Kindern. Ebenso die Lady Blue mit Horst und Gerti, welche wir seit Spanien kennen. Aktuell ist noch die Sutje eingetroffen. Somit ist man immer ein wenig unter Leute und das tut gut.

Nach über einer Woche nehmen wir endlich unser Auto in Empfang. Auf den Kanaren gibt es aktuell ganz schwer Mietwagen zu erhalten. Wenn man dann ein Auto bekommt für ein halbes Vermögen. Wir beißen in den sauren Apfel und nehmen es in Kauf. Schließlich haben wir noch einiges vorzubereiten und wollen ja auch was von der Insel sehen. Einige Einkäufe in diversen Supermärkten und Baumärkten folgen. Wir schauen uns Arrecife an, die Hauptstadt von Lanzarote. Malerisch mit kleinen Brücken, Restaurants und netter Shopping Meile. LagoMar das berühmte Haus vom Omar Sharif. Ein Haus mitten in die Höhlen integriert mit mehreren Sitzmöglichkeiten, tollen Ausblicken auf die Insel und raffinierten Wohnbereich. Es macht Spaß das Erkunden dieses idyllischen Platzes. Danach fahren wir auf den Wochenmarkt von Teguise. Die kleine Stadt ist sehr hübsch. Angenehmes Flair. Die Restaurants sind gut gefüllt. Den Markt finden wir allerdings etwas zu touristisch. Die ganze Insel ist gut mit Engländern und Deutschen gefüllt. Endlich wieder Leben in diesen Corona Zeiten. Die Insel beeindruckt durch Ihre schroffe Schönheit. In den Bergen findet ein tolles Lichtspiel statt. Die Weinregion ist einzigartig wie in diesem kargen Land so ein grünes Pflänzchen so edle Tropfen herstellen kann. Somit haben wir eine gute Mischung aus Erlebnis, Erledigung und Erholung.

Der Höhepunkt unseres bisherigen Aufenthaltes ist der Besuch von Tim’s Freund Tommy samt der ganzen Familie. Für eine Woche sind wir zu 8 an Bord. 4 Erwachsene und 4 Kinder. Die Kids sind so alt wie Tim und Mia. Ebenso mit unserem Besuch kommt ein Koffer mit an. Viele schöne Dinge von unserer Familie. Für alle etwas dabei. Auch Oma sendet noch ein Paket per Post. Wir zittern etwas ob es je ankommt, da hier die Zollbedingung schwierig sind und es ewig an einem Ort festhängt. Schließlich findet es aber doch den Weg zu uns und lässt die Kinderherzen lachen.

Wir alle haben eine grandiose gemeinsame Zeit. Super entspannt und harmonisch. Gemeinsam erleben wir den Timanfaya Nationalpark mit seiner beeindruckenden Vulkan Landschaft. Ein Picknick mit Hühnchen über der Vulkanhitze 1 Stunde gegrillt. Eins der besten unseres Lebens. Wir besichtigen die Höhlen von James del Agua mit Ihren kleinen weißen Krebsen, einzigartig weltweit und dem traumhaften Pool mit Palmen. Ein Bad in den Lagunen von Playa Caleton Blanco im türkisfarbenen Wasser lassen unsere Kinderaugen strahlen. Diverse Spielplatzbesuche, baden am Strand, lecker Essen im Restaurant und gemütliche Abende im Cockpit machen diese Woche für alle perfekt. Dem Wunsch einmal auf Wasser zu fahren kommen wir gern nach. Ein Minikurzsegeltrip mit Ankern und baden am Playa Papagayo bei perfektem Sommerwetter runden den Aufenthalt ab.

Nach der Abreise unseres lieben Besuches ist es fast ein wenig einsam an Bord. Noch drei Tage haben wir unser Auto. Diese Zeit nutzen wir für diverse Großeinkäufe. Unsere Maupiti ist nun voll beladen für unseren weiteren Törn.

Unter den derzeitigen Umständen haben wir keine rechte Lust den Winter auf den Kanaren zu verbringen. Außerdem sind diese Inseln unkompliziert mit dem Flugzeug zu erreichen und wir könnten jederzeit hierher Reisen. Wir haben es so weit als kleine Familie geschafft. Die Stimmung an Bord ist gut. Alle haben sich mit dem Leben jetzt hier an Bord arrangiert und lassen sich darauf ein. Wir werden es wagen und fahren weiter: Mit dem Ziel Karibik 😊

Abhängig von Wind und Wetter verlassen wir am 14.11. die Kanaren und steuern Richtung Afrika zu den Kap Verden. Von da aus soll es über den Atlantik gehen. Zwei große Passagen auf dem weiten großen Meer stehen uns bevor. Vorfreude aber auch großer Respekt.

PS: ein großer Dank geht an unsere „Eis“ Spenderin Ruth. Wir sind fleißig dabei Ihn täglich einzulösen.

Eine kleine Geschichte zum Schmunzeln:

Wir haben eine kleine Faltbadewanne. Am Abend sage ich zu Mia (nun 1 Jahr und 4 Monate alt) „Für dich liebe Mia geht es jetzt in die Wanne“. Ich krame aber noch ein wenig in Tim’s Koje herum. Bis ich mich wundere warum es so still ist und wo ist eigentlich Mia. Da sitzt Sie bereits in der befüllten Badewanne samt Ihren Klamotten noch an und ist ganz still und ein wenig verdutzt. Naja wenigstens einer der auf mich hört. 😊.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Gabriel

    Hallo Tobias, schön, wieder von euch zu lesen! Während dein altes Boot wieder in Kiel überwintert, bin ich auf der Insel Boavista(Kapverden) und manage eine Surfstation, welche ab 19.11. auf macht. Direkt davor ist auch ein sehr guter Ankerplatz! Komm mich besuchen!

    1. Tobias

      Hallo Gabriel, schon von dir zu hören. Wir werden wahrscheinlich Sal oder Mindelo anlaufen um erstmal einzuklarieren und wenn es passt können wir den Schlenker noch zu dir machen. Ich würde dir dann noch mal Bescheid geben. In diesen Sinne vielleicht bis bald…

  2. Claudia und Wolfgang Bullemer

    Diese Landschaft und Seeschaft mit ihrem vulkanischen Gestein finden wir abweisend und anziehend zugleich. Wunderbar, was Ihr da so alles macht und seht und erfahrt, Eure demgegenüber armseligen
    Landratten Claudia und Wolfgang

Schreibe einen Kommentar