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„Naturparadiese in mitten des atlantischen Ozean – Porto Santo und Madeira“

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Porto Santo

Samstag, 18.09.2020 08:30 Uhr verholen wir uns in den Hafen von Porto Santo. Es ist gar nicht leicht einen passenden Ankerplatz noch zu finden. In 2017 waren hier gerade mal 3 Boote vor Anker. Auf Grund von Corona, haben viele Segler Ihre Pläne von 2020 auf dieses Jahr gelegt. Unter anderem waren jetzt viele Tage nicht die Passenden Winde für eine Überfahrt und zu allem Übel kommen die Orca Attacken an der Algarve hinzu. Somit entscheiden sich viele Segler auf die attraktive Algarve zu verzichten. Daher sind die Inseln hier jetzt stark besucht. Selbst die Einheimischen sagen, sie hätten hier noch nicht so viele Boote gesehen.

Nichts desto trotz werfen wir den Anker. Allerdings sind wir nicht im vorgeschriebenen gelben Bojen Paar, ebenso kommt hier auch eine Fähre, die Ihren Platz benötigt. Daher entscheiden wir eine neues Ankermanöver zu fahren. Also, Anker hoch – doch nichts passiert. Der Anker ist irgendwo fest. Wir bekommen Ihn nicht mehr hoch. Was für ein Pech ist das denn. Was tun? In der Regel sagt man, es ist ratsam, wenn man auf Langfahrt eine Taucherausrüstung an Bord zu haben. Dafür muss man ja aber auch ein Schein haben. Aber was soll ich sagen, auf der Maupiti fehlt es an fast nichts. Tobias hat ein Tauchschein und die komplette Ausrüstung an Bord. Allerdings war er jetzt schon lange nicht mehr im Wasser und die Tauchflasche ist nicht gefüllt bzw. hat nur noch für ca. 5 Minuten Luft. Super Voraussetzung. Keine Scheu und es nützt ja nichts. Der Anker muss hoch. Mit einer Selbstsicherheit bereitet Tobias alles vor und schlüpft in sein Mars Männchen Anzug. Mir ist super mulmig zumute und ich habe wirklich ein wenig Angst, dass Ihm etwas passiert. Ich habe eh schon total Respekt vor dem Tauchen. Tim ist mega stolz und aufgeregt was der Papa da macht und feuert Ihn an. Und da springt er und taucht ab. Kommt nach kurzer Zeit wieder rauf. Die Ankerkette war um einen Mooringstein gewickelt. Nebenbei hätte er noch ein paar Rochen gesehen. Welch Aufregung und Glück, dass alles gut gegangen ist.

Der Blick auf die Felsen am Hafen ist so karg und beeindruckend. Türkisblaues Wasser, Sonne und Wärme. Ein goldgelber Strand direkt an der Marina. Wir sind mega happy. Es fühlt sich noch mehr nach Süden an und jetzt sind wir mittendrin in unserem Traum. Der Tag ist ganz entspannt mit gemeinsamen Mittag Essen mit der Big Bubble. Tim hat wieder seine Kids und ist happy. Wir tauschen uns alle über die Erfahrung der Überfahrt aus. Am Abend gibt es Kuchenparty auf der Lady Blue mit allen Kids. So schön kann es also sein.

Die folgenden Tage erkunden wir die Insel und nehmen uns auf Anraten von Freunden etwas mehr  Zeit für diese schöne Insel. Sie ist gerade mal 11 km lang und 6km Breit. Sie strahlt eine totale Ruhe aus und das Leben scheint hier so unglaublich entspannt. Beeindruckend ist der goldgelbe 9 km lange Sandstrand mit dem türkisfarbenen Wasser. Der Strand hat seinen Ursprung vor ca. 15.000 Jahren und durch seine Zusammensetzung sagt man Ihm heilende Wirkung nach, der in der Sandtherapie angewendet wird. Er soll auch einer der schönsten Strände europaweit sein. Wir springen also in die Fluten. Mia hat Ihre wahre Freude und möchte am liebsten direkt los schwimmen. Tim hingegen hat ziemlich Respekt vor den Wellen. Ansonsten besuchen wir einen Vogel- Naturpark, machen lange Spaziergänge, da die Marina 1,5 km vom Stadtkern entfernt ist, genießen die Portugiesische Küche in der Marina und mieten uns ein Auto um noch mehr erleben zu können. Die karge Landschaft vulkanischen Ursprungs die grandiosen Ausblicke beeindrucken. Dennoch wirkt es auch, dass so einige Dinge brach liegen oder gar verkommen. Was sehr schade ist. Im Hafen erleben wir mit Sonnenuntergang extreme Fallwinde und lauschen dem Dieselkraftwerk. Dennoch genießen wir es. Erste Schwimmversuche von Tim und Mia direkt vom Boot aus. Das Wasser ist herrlich.

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes, malen wir noch unser Logo an die Hafenmauer. Denn man sagt es soll Glück bringen für die Weiterfahrt. Viele Langfahrtensegler haben sich hier schon verewigt.

 

Madeira

Am Montag, 27.09.2021 verlassen wir dieses kleine Naturparadies und brechen auf nach Madeira. Wir haben endlich einen Liegeplatz bekommen und wollen auch gern noch die beiden Boote Big Bubble und Lady Blue wieder treffen. Die Überfahrt ist super entspannt, bei tiefblauem Wasser, kaum Welle kein Unwohlsein. Nur der Motor schnurrt und wir sichten leider keine Delfine oder Wale. Egal dafür passen alle anderen Dinge. Mia und Tim machen den Schlaf der Gerechten. Sie sind wirklich knülle und brauchen scheinbar auch einmal die Auszeit auf dem Meer. Es sind ja auch für Sie viele Eindrücke und Erlebnisse. Zwischen dem östlichen Ende von Madeira und der Insel do Farol gibt es eine ganz enge Durchfahrt mit gerademal 6 Meter Wassertiefe. Wir entscheiden uns mittendurch zu fahren. Welle und Wind lassen es zu. Eine beeindruckende Kulisse so nah an den Felsen und dem Leuchtturm von der Insel vorbei zu fahren. Ein wenig Adrenalin und Aufregung aber einfach nur spektakulär. Mia fiebert richtig mit. Sie ist zum knuddeln mit Ihrer Euphorie. Geschafft und alles ist gut gegangen.

Wir sind jetzt schon sehr gespannt auf Madeira. So viele schwärmen von dieser Insel. Unser Hafen heißt Quinta do Lorde am Ostzipfel der Insel. Schon die Einfahrt ist genial. Eine dunkelrote Felsfront, nachgebauter Leuchtturm und bunte villenartige Gebäude. Boah ist das schön hier. Wir sind begeistert. Die Lady Blue winkt schon freudig. Die Marina hat nur einen kleinen Supermarkt und ein super Restaurant. Die Marina gehört eigentlich zu einem 5 Sterne Hotel Resort, was leider seit einem Jahr geschlossen ist und nun so langsam verfällt. Es ist so schön hier und man fühlt noch fast wie die Gäste hier einen super Luxus genießen konnten. Wir finden es einfach nur unglaublich schade wie so ein toller Komplex jetzt verfällt. Nichts desto trotz scheint das 5 Sterne Personal in der Marina noch anwesend zu sein. Sie sind super hilfsbereit und mega freundlich.

Das verspricht eine super Zeit. Zu Beginn kümmern wir uns um die alltäglichen Dinge wie Wäsche waschen, Boot putzen oder Tobias steht anderen Booten mit Rat und Tat bei der ein oder anderen technischen Herausforderung im Bootsleben zur Seite. Tim ist an dem einen halben Tag nicht mehr in Sicht. Am Nachmittag hat der dann Besuch bei uns an Bord.

Am Folgetag ist irgendwie der Wurm drin. Alles will nicht so recht funktionieren. Am Abend geht auch noch ein großes Seeventil kaputt. Das ist nicht gut und muss dringend repariert werden. Eventuell müssen wir sogar das Boot aus dem Wasser holen für die Reparatur. Langes Grübeln und Lösungssuche sind nötig, da das Seeventil unter der Wasserlinie liegt und die Teile müssen auch besorgt werden. Im Hafen ist ein ganz netter Segelmacher und besorgt uns die Teile. Mit Hilfe von der Big Bubble und viel nervlicher Anstrengung repariert Tobias wieder alles. Was für ein Glück.

Unser erster Ausflug geht mit dem Bus nach Funchal. Die Bustour ist schon landschaftlich beeindruckend und die Kids haben Ihre Freude, da die anderen zwei Crews mit von der Partie sind. Funchal ist die größte Stadt Madeiras und man sagt wohl auch Sie ist „das kleine Lissabon“. Nicht von ungefähr auf Grund der zahlreichen historischen Gebäude die sich zwischen den schmalen Gassen verstecken und den steilen Hängen.

Bei grandiosem Wetter fahren wir mit der Seilbahn rauf nach Monte und erleben einen grandiosen Ausblick auf die Stadt und den weiten blauen Atlantik. Immer wieder, wenn wir auf das Meer blicken wird uns bewusst, dass wir nicht einfach einen Pauschalurlaub mit dem Flieger in 4,5 Stunden Entfernung gebucht haben, sondern selbst mit unserem 37 Fuß langem Boot über dieses Blau gefahren sind.

Wir genießen erst einmal einen Mittagssnack im Schatten gemeinsam mit der Big Bubble. Tim ist in action mit Meila und Karuso. Danach schlendern wir durch den tropischen Garten Jardim Tropical Monte Palace. Ein Gartenmeisterwerk – mit vielfältiger Flora und Fauna aus der ganzen Welt, unzählige Azulejos, ein grandioser Ausblick über die Stadt und Teichlandschaft mit Kois. Ein Glas Wein zur Verkostung inbegriffen. Der ganze Park strahlt eine totale Ruhe aus und eine sehr angenehme Luft. Nach soviel Ruhe und Entspannung braucht es einen Adrenalin Kick und wir fahren mit den traditionellen Holzschlitten bergab. Zwei Männer steuern die ganze Familie Wassermann die Straße nach unten. Aufregend, schnell und respekteinflößend aber sehr spaßig. Ein toller Tag in der City.

Die nächsten Tage mieten wir ein Auto und erkunden die Insel. Eine spektakuläre Küsten- Bergfahrt im Osten Richtung Norden mit beeindruckenden Ausblicken und unglaublicher Natur. Wir besuchen den Themenpark von Madeira mit kleinen Attraktionen für die Kinder und speisen in einem Restaurant mit grandiosen Ausblick.

Am nächsten Tag fahren wir auf den Pico Airo mit 1820m Höhe. Schon der Weg dorthin ist einfach unglaublich. Die Natur ist auf dem Weg so vielseitig, dass man das Gefühl hat von einem Land zum anderen zu springen. Das Ziel ist auch atemberaubend. Der Ausblick auf dem Berg geht steil bergab. Grüne saftige Landschaft und doch spitze Berge. Die Wolken ziehen unter uns in die Berge. Es geht steil in die Tiefe und grüne Bergspitzen. Auf dem Rückweg genießen wir ein Picknick inmitten einer Heideartigen Landschaft.

Madeira hält was es verspricht. So vielfältig und mit atemberaubender Landschaft. Wir sind total begeistert und beeindruckt und bleiben wohl noch ein wenig bis es auch für uns weiter auf die Kanaren geht.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Christy

    Es klingt alles so schön. Was für eine tolle Abenteuer. Ich freue mich so sehr für euch.

  2. Birgit

    Welch wunderbare Erlebnisse habt Ihr auf Eurer Segeltour! Schön dass ihr uns davon so packend berichtet. Weiterhin hilfreichen Wind und moderate Wellen auf Eurem Törn!

  3. Boxdorf

    Danke für die wunderschönen Bilder und Eindrücke! Es ist so schön zu lesen, dass es Euch gut geht. Und Mia läuft schon …
    Euch weiterhin viel Spaß und tolle Erlebnisse auf Eurer Reise

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