Nordsee * Staande Mast Route * Amsterdam
Mittwoch, 23.06.2021 um 02:30 Uhr verlassen wir Cuxhaven bei 14 Knoten in Böen 19 Knoten Wind bei ablaufendem Wasser gegen Wind und Welle. Somit entsteht eine kabbelige See. Der Skipper steuert das Boot sicher die Elbmündung hinaus auf die Nordsee. Mia schläft seelenruhig, Tim und ich lauschen dem krachen und knallen des Bootes. Im Vorschiff fühlt es sich an als ob das Boot 2 Meter Höhe bezwingt. Alle sind tapfer. Doch irgendwann hält es auch der stärkste Magen nicht aus und die Kinder haben mit ihrem Magen zu tun. Oma und ich kämpfen mit uns selbst. Nach einer Stunde beruhigt es sich. Dennoch war die Welle noch recht kabbelig. 15 Grad grau in grau tragen nicht zu einer so super Sommerstimmung bei. Trotzdem schlagen sich alle gut. Unser Skipper kümmert sich rührig um seine Crew. Nach 19 Stunden Fahrt und 118 Seemeilen erreichen wir Holland den Hafen Delfzijl. Wir sind stolz es so weit geschafft zu haben. Irgendwann mussten wir einfach los.
Nach einer kurzen Erkundungstour mit Shopping durch die Stadt geht es weiter in Richtung Schleuse. Einfahrt in die Staande Mast Route.
Die „Staande Mast Route“ ist der Weg durch Holland für Segelboote mit stehendem Mast. Ab 50 Brücken haben wir aufgehört zu zähle. Mehrere Schleusen machen die Fahrt ziemlich aktiv. Die Schleusen sind auch immer wieder spannend. Man weiß nie mit wieviel Booten man einläuft. Geht das Wasser hoch oder runter.
Wir laufen in Groningen ein. Eine turbulente, lebendige Stadt. Wir liegen mit unserem Boot mittendrin in einem super kleinen Hafen. Unsere erste Eisspende wird eingelöst. Das Shoppingherz aller Frauen wird hier zum Leuchten gebracht. Von Corona keine Spur. Keine Masken mehr großartig. Alle Restaurants offen. Es ist eine wahre Freude und wir genießen es. Ein Tag Pause gönnen wir uns. Unsere große Seglerin Mia feiert an Board Ihren 1. Geburtstag.
Am Folgetag erleben wir eine traumhafte Fahrt über die Kanäle durch kleine Städte mit Ihren Grachten und wunderschöner Natur mit zahlreichen Kühen, Pferden und Schafen. Wir legen mitten in der Natur an einem Steg an. Kurzer Spaziergang übers Feld und selbst hier findet Tim’s Spürnase einen Spielplatz mit Super Schaukel. Wir starten nach entspanntem Frühstück mit Sonne Wolken Mix und fahren weiter durch die grün saftige Landschaft. Wir passieren Leuwarden ein bezauberndes Städtchen. Nur können wir nicht überall anhalten, sonst kommen wir ja nicht weiter voran. Die nächste Nacht verbringen wir am Steg mitten am Feld inkl. Badeeinlage im Kanal.
Nächster Halt ist das pittoreske Städtchen Enkuizen. Eine ganz alte Stadt mit 3 Häfen, vielen kleinen Häusern, Kanälen und einer idyllischen Altstadt. Wir gönnen uns einen Besuch im Restaurant mit Blick auf den stattlichen Wehrturm Drommedaris – das Wahrzeichen der Stadt und ein Teil von der Stadtmauer. Nur das Wetter schlägt langsam um. Es wird kalt, grau und regnerisch.
Wir steuern am nächsten Tag Amsterdam den Sixhaven an mit super enger Einfahrt. Wir meistern den Anleger in diesem engen Hafen mit Bravour. Wir springen quasi von Board und stürzen uns ins Stadtgetümmel. Mit der Fähre kommen wir direkt in die Altstadt. Multi Culti, pulsierend, zahlreiche Kneipen, Bars, Cafés, Süßigkeiten Läden, Schnellimbiss und die Coffee Shops nicht zu vergessen, große Plätze, Grachten und Museen. In 2 Stunden schnuppern wir nur kurz. Aber es ist super. Die Kinder sind auch beeindruckt. Leider machen 13 Grad und Regen am nächsten Tag uns die Entscheidung schwer und wir ziehen weiter. Die Stadt hätte eine weitere Nacht verdient aber die Stadt kann man jederzeit mal wieder besuchen. In Ijmuiden nur 16 Seemeilen entfernt machen wir halt und erleben den puren holländischen Nordsee Strand mit herbstlichen Temperaturen. In Summe haben wir jetzt schon 463 Seemeilen geschafft.
Danke! Schöne Bilder , Bleibt gesund!!
LG Bodo
So schöne Texte und Bilder 😍 Es freut mich zu lesen und zu sehen, dass es euch gut geht. Danke das ihr uns an eurem Abenteuer teilhaben lasst. Bin gespannt wie es weitergeht.
Dicken Knuddler und liebe Grüße
Jess
Wir wünschen euch viel besseres Wetter und ganz viele spannende Erlebnisse
Die Stralsunder Werftcrew
Hallo Tina,
Bodo hat mir Euern Blog weitergeleitet und ich habe ihn voller Spannung gelesen! Ich gehöre ja zu diesen Familie-segeltumdieWelt-Büchern – Ausgleich dafür, dass ich so was nie fertig bringe! Und endlich kenne ich mal die Familie, die um die Welt segelt. Ich wünsche euch noch so viel Glück und unvergessliche Momente ! Und solltest du mal planen eine englische Übersetzung zum Logbuch oder Maupiti-Seite zu machen, sag Bescheid!
Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!
Carolyn